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Porträt
Spencer/Hill-Festival in Lommatzsch (2019) - Photo: Christian Schubert

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Franco Micalizzi
geboren: 21.12.1939 in Rom
Biografie

Franco Micalizzi wird am 21. Dezember 1939 in Rom geboren. Schon in jungen Jahren lernt er Klavier und Gitarre zu spielen. Ende der 50er Jahre wird der Musiker und Komponist Robby Poitevin (Poitevin schrieb 1967 den Soundtrack zu Blaue Bohnen für ein Halleluja) auf Micalizzi aufmerksam und holt ihn als Gitarrist in seine Band "I Robby's". Die Band nimmt zwischen 1959 und 1961 acht Singles auf und unterstützt auch andere Künstler als Background-Band bei ihren Aufnahmen, u.a. Emilio Pericoli und Ornella Vanoni (Für Vanoni schrieb Bud Spencer 1963 den Song "Ogni sera"). Die Band löst sich schließlich auf und Franco Micalizzi legt seinen Fokus auf die Komposition von Filmmusik.
Seinen ersten Soundtrack schreibt er 1967 für die italienische Romanze "Il ragazzo che sapeva amare" des Regisseurs Enzo Dell'Aquila. Der große Durchbruch gelingt Franco Micalizzi im Jahr 1970 als er für Enzo Barboni den Soundtrack zu Die rechte und die linke Hand des Teufels komponiert. Der Soundtrack wird wie der Film zu einen großen Erfolg. 1974 wird das von ihm komponierte Titellied zum Film "Der letzte Schnee des Frühlings" zu einen Charterfolg in Italien. Große Bekanntheit erlangen auch seine Arbeiten für die Regisseure Umberto Lenzi und Marino Girolami, die einige der populärsten Polizeifilme (Poliziotteschi) in dieser Zeit drehten, wie z.B. "Die Viper" (Roma a mano armata, 1975), "Camorra – Ein Bulle räumt auf" (Napoli violenta, 1976), "Cop Hunter" (Italia a mano armata, 1976), "Die Gewalt bin ich" (Il cinico, l'infame, il violento, 1977) und "Die Kröte" (La banda del gobbo, 1978).
In den Jahren 1978 und 1979 und später noch einmal 1986 arbeitet Micalizzi als musikalischer Direktor für die italienische TV-Show "Domenica in" auf RAI Uno. In den frühen 80er-Jahren gründet er zudem das Orchester "The Micalizzi Family", zu dem auch sein Sohn Cristiano gehört.
Bei seinen Filmmusiken bleibt er dem Polizeifilm auch in den 80er-Jahren treu, nur verlagert dieser sich in 80ern in Richtung Komödie. Aber auch hier kann Micalizzi mit seiner Musik einige Erfolge erzielen. So schreibt er die Musik für zwei der populären Nico Giraldi-Komödien (in Deutschland oft Tony Marroni) mit Tomas Milian, namentlich "Elfmeter für den Superbullen (Delitto a Porta Romana, 1980) und "Das Schlitzohr vom Highway 101" (Delitto sull'autostrada, 1982). Anschließend arbeitet Micalizzi für zwei Filme wieder mit Bud Spencer und Terence Hill zusammen. Wie schon bei Die rechte und die linke Hand des Teufels ist es auch dieses Mal wieder Regisseur Enzo Barboni, der ihn engagiert. Die Soundtracks zu Zwei bärenstarke Typen (Nati con la camicia, 1983) und Vier Fäuste gegen Rio (Non c'è due senza quattro, 1984) werden zu großen Erfolgen und die beiden Titelsongs In the middle of all that trouble again und What's going on in Brazil? erfreuen sich noch heute unter Spencer/Hill-Fans großer Beliebtheit.
Mit dem Niedergang des italienischen Kinos Ende der 80er/ Anfang der 90er Jahre, wechselt auch Franco Micalizzi ins Fernsehen und komponiert fortan die Musik für italienische TV-Filme und Serien. Im Jahr 2005 gründet Micalizzi ein neues Orchester, die aus 18 Personen bestehende "Big Bubbling Band". Mit der Band spielt er fortan regelmäßig Konzerte, auf denen er auch seine Filmmusiken aufführt.
Im Jahr 2013 veröffentlicht Micalizzi seine Autobiografie unter dem Titel "C'est la vie d'artiste" (dt.: Das Leben eines Künstler), die 2017 unter dem Titel "Le chiamavano colonne sonore" (dt.: Sie nannten ihn Filmmusik) neu aufgelegt wird.
Als Terence Hill im Jahr 2017 für sein Kino-Comeback Mein Name ist Somebody (Il mio nome è Thomas, 2018) einen Titelsong sucht, der eine Brücke zu seinem ersten großen Kinoerfolg Die rechte und die linke Hand des Teufels schlagen soll, erinnert er sich an Micalizzi. Micalizzi, der damals die Originalmusik komponierte, schreibt daraufhin den Song The World under my Shoes für Terence Hill. Im Song variiert Micalizzi das berühmte Pfeifen aus dem Trinity-Titelsong und konnte für die Aufnahme sogar den Original-Pfeifer von damals gewinnen, den zu dieser Zeit 91-jährigen Alessandro Alessandroni.
Das Pfeifen aus dem Trinity-Song ist auch dem amerikanischen Regisseur Quentin Tarantino im Gedächtnis geblieben. Er benutzt Micalizzis Originalmelodie für das Finale in seinem Film "Django Unchained" (2012). Schon 2007 bedient sich Tarantino das erste Mal bei Micalizzi. In seinem Film "Death Proof ist der Titelsong aus "Cop Hunter" (Italia a mano armata, 1976) zu hören.

Filmliste
Musik
No. Jahr Titel Kommentar
1 1970 Die rechte und die linke Hand des Teufelsmusiche di
2 1983 Zwei bärenstarke Typen
3 1984 Vier Fäuste gegen Rio
4 2018 Mein Name ist SomebodyTitelsong
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